Neues aus den Uffizien über Raffaello, Leonardo, Michelangelo und Botticelli

Der Generaldirektor der Uffiziengallerie von Florenz Eike Schmidt kündigte vor kurzem einige Neuheiten an, die die Museumsbesucher demnächst in den Uffizien erwarten. 

Die vier “Großen der Renaissance” Leonardo, Michelangelo, Raffaello und Botticelli werden auf einem Stockwerk vereint sein. Die Selbstbildnisse, die aus dem Vasari-Korridor stammen, werden auf zehn ausschließlich ihnen gewidmete Säle verteilt. Im Erdgeschoß werden auf 800 m2 vorübergehende Sonderausstellungen zu sehen sein. Eine weitere Neuheit betrifft auch die Eintrittskarten (bisher gab es ein Einheitsticket für das ganze Museum): Es wird neue unabhängige Eingänge geben und somit getrennte Eintrittskarten um, wie es der Direktor erklärt, “das System des einzigen Eingangs mit vorgeschriebenem Parcours (wie in einer Autobahnraststätte) abzuschaffen und es den Besuchern zu ermöglichen, sich ihr Uffizien-Erlebnis individuell zu gestalten”. Das Gemälde “Die Anbetung der Könige aus dem Morgenland” (Öl und Tempera auf Holz) von Leonardo da Vinci Ph: interris.it Gerade noch rechtzeitig vor Ostern wird endlich das Meisterwerk Leonardo da Vincis “Die Anbetung der Könige aus dem Morgenland” nach seiner Restaurierung durch die Werkstatt Pietre Dure zurückkehren. “Wir werden dieses Ereignis mit einer ihm gewidmeten Ausstellung feiern” kündigt der Direktor an. “Wir wollen die Werke des Raffaello, die bisher in einem kleinen Saal im ersten Stock zusammengepfercht waren, in den zweiten Stock überführen. Auch Leonardo wird vom ersten in den zweiten Stock überwechseln: Auf diese Weise wird es mir gelingen, sie mit Michelangelo und Botticelli, die sich bereits dort oben befinden, zu vereinen. Somit werden wir die “Großen der Renaissance” zusammen haben: Daraufhin werde ich dieses Stockwerk mit einem eigenen Eingang versehen, der es Besuchern, die noch nie in den Uffizien waren, ermöglichen wird, auf einen Schlag alle unsere “Schwergewichte” kennenzulernen.” “Der Frühling” von Botticelli, Ausschnitt Ph: teladoiofirenze.it Gut 800 m2 werden im Erdgeschoß des Uffizienpalastes dem Ausstellungszentrum für Sonderausstellungen gewidmet sein. Auch für diesen Sektor ist ein separater Eingang mit eigenem Ticket vorgesehen. Ebenfalls im Jahr 2017 werden jene zehn Säle im ersten Stock eingerichtet werden, welche Werke von, wie Herr Schmidt sie nennt, “Hauptkünstlern” zeigen werden, wie Annibale Carracci, Beatrice Siries, Rembrandt, Raffaello, Elizabeth Vigée Le Brun, im Wechsel mit anderen Zeitgenossen. Direktor Schmidt lehnt es ab, daß die Säle der Uffizien für Modeschauen geöffnet werden: “Nicht nur die Säle der Uffizien, sondern auch die Korridore sind, meiner Meinung nach, keinesfalls geeignete Orte für derartige Veranstaltungen. Dort befinden sich schließlich die Statuen! Aus Prinzip würde ich eine eventuelle Anfrage in dieser Richtung auf den Palazzo Pitti umleiten, der bereits auf Mode und Kostüme ausgerichtet ist”, klärt Schmidt auf. Der Direktor werde Abendessen und private Veranstaltungen in den Uffizien auf “die Terrasse und in die Nationalbibliothek des Magliabechi” verlegen, während im Palazzo Pitti keine Events mehr in den Sälen mit Freskomalereien von Giovanni da San Giovanni stattfinden werden. Fresko von Giovanni da San Giovanni im Palazzo Pitti Eine weitere Neuheit wird die Leihgabe von Kunstwerken betreffen. “In wenigen Wochen werden wir neben der Liste der sogenannten “aus den Uffizien unversetzbaren” Kunstwerke (die zum Beispiel Werke wie die “Verkündung” von Leonardo und “Tondo Doni” beinhaltet) auch die Liste der “fast unversetzbaren” Werke, welche nur äußerst selten und unter sehr strengen Bedingungen bewegt werden dürfen, fertiggestellt haben. Insgesamt wird die Anzahl jener Werke, für welche ein grundlegendes Verleihverbot gilt, auf mehrere Dutzend angehoben.” Unter den Kunstwerken, die nur in Florenz zu sehen sein werden, wird sich die “Madonna della Seggiola” von Raffaello, die im Palazzo Pitti hängt, befinden. Unter jenen, die nur begrenzt “verleihbar” sind, befinden sich der ”Bachus” von Caravaggio und die Werke von Botticelli. Ab dem 8. März wird es außerdem Ausstellungen geben, die dem weiblichen Geschlecht gewidmet sind, um die große Bedeutung der Frauen in der Kunstgeschichte hervorzuheben: “Wir werden mit Gemälden von Plautilla Nelli beginnen, der florentinischen Nonne aus dem 16. Jahrhundert”, schließt der Direktor, der aus Freiburg im Breisgau stammt, ab.

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